Rückblick Juni

Heute ist schon Juli, aber: Im letzten Monat hatte ich viel Zeit und Muße zum Nähen, Stricken und Basteln: Ich habe eine sommerliche Leinenhose genäht, eine gestrickte Leinen-Tunika fertiggestellt und eine Kimono-Sommerjacke genäht. Alle drei verbloggte ich sogar und stellte sie beim Me Made Mittwoch vor.

20160701_080325[1]

Weiterhin habe ich im Juni mein lang geplantes Notizbuch gefalzt und genäht.Es ist A5 groß und beinhaltet 64 Seiten Zeichenkarton, gebunden in japanisch angehauchter, koptischer Bindung. Dieses Tutorial zeigt, wie es geht. Das Buch liegt auf meinem Schreibtisch und dient dem Festhalten von Notizen, Gedanken und Skizzen. Ich nutze es schon ausgiebig, auch wenn ich mich ziere, den Inhalt hier öffentlich preis zu geben.

20160701_075940[1]

Auf meiner Schneiderpuppe findet sich das Grundgerüst einer „Donna“-Bluse nach einem Schnitt aus der La Maison Victor Mai-Juni 2016 aus mittelblauer Viscose von Stoff&Stil. Ich fürchte, Größe 40 war etwas großzügig zugeschnitten. Da lässt mich wohl meine Selbstwahrnehmung auflaufen. Vielleicht ändere ich sie, vielleicht mag ich Oversized-Oberteile aber momentan einfach sehr?

20160701_080456[1]

Auf meinen Nadeln befinden sich immer noch die petrol farbenden Socken, die ich schon einmal fast fertig hatte (siehe Projekt bei Ravelry).

20160701_080725[1]

Nebenbei plane ich schon wieder ein neues und diesmal (juhu) größeres Projekt: Ich habe hier einen hübschen Vorrat an grün-melierter und kuschelweicher Fairalpaka-Wolle in Sportqualität. Daraus soll ein Juneberry Cardigan werden und auf die Arbeit freue ich mich schon sehr.

Noch mehr Ausblicke: Ich bin im Semester-End-Stress. Also kann es sein, dass es hier etwas ruhiger wird. Oder ich brauche zwischendurch einen Nähabend um den Kopf frei zu bekommen und es wird hier doch etwas zu sehen geben? Wenn Ende Juli alle Klausuren geschrieben wurden, habe ich Pläne. Einige. Mal sehen.

Bis dahin,

Julia

Verlinkt mit Maschenfein.

MMM #3 in einer Leinenhose

Manchmal sieht man ein Kleidungsstück, dass in einem einen großen Drang auslöst, einen Drang des Habenwollens. Zumindest mir geht das manchmal so.

Vor einigen Wochen zeigte Elisabeth von Epilele-Unikat ihre rote Leinenjeans beim Me Made Mittwoch. Diese beeindruckte mich doch nachhaltig und dazu motivierte mich Elisabeth auch noch. Zumindest wählte ich für mein erstes Hosen-Projekt den gleichen Stoff – wenn auch in schwarz – und ein ähnliches Schnittmuster vom selben Hersteller.

Die Vorteile des Schnittes sind gleichzeitig seine Nachteile: Alle Schnittmuster von Stoff&Stil sind Eingrößenschnitte aus vorgeschnittenem Vlies statt Papier. Da die Nahtzugaben schon inklusive sind, kann das Schnittmuster gleichzeitig als Probestück herhalten. Allerdings kann man so schlecht Änderungen zwischen zwei Größen anpassen oder eine andere Größe wählen, wenn die gewählte sich als unpassend herausstellt. Ich habe das Dilemma gelöst, indem ich die nächstgrößere Größe wählte – Stoff wegnehmen ist schließlich leichter als hinzufügen.

Mein „Probemodell“ war dann trotz der gewählten Übergröße wirklich sehr eng und ich machte mir schon Sorgen, ob ich mir eine Wurstpelle produzieren würde. Da der Leinen-Stoff aber sehr flexibel wirkte, nähte ich trotzdem darauf los.

bd5d7e01-6087-4a07-b818-01d24f832ef4

Beim nächsten Mal möchte ich vieles anders machen: höhere Aufmerksamkeit auf die Schrittnaht, irgendwie muss ich eleganter Versäubern, die Schlaufen sollte ich erst an den Bund nähen, bevor ich den an die Hose bringe, den Stoff muss ich irgendwie am Bund am Ausleiern hindern, sonst rutscht die Hose. Und ich sollte einen anderen Schnitt verwenden – ich habe ja die Ginger-Jeans im Auge. Ich Lemming.

ded63b35-cf88-4001-8ba7-e083db77b55d

Aber für heute bin ich zufrieden, es ist ja meine erste selbst genähte Hose. Und der Stoff ist wirklich toll! Ich bleibe meinen Lieblings-Sommer-Materialien treu. Vielleicht trage ich diese Hose auch 🙂

20160622_100353

Schnitt: Hose von Stoff&Stil in Größe 40 (normalerweise hätte ich selbst bei einer lockeren Hose höchstens eine 38 gewählt), Änderungen: Bein 3 cm verlängert ; Stoff:  schwarzes Viscose-Leinen-Gemisch auch von Stoff&Stil und ein Baumwollrest aus der Restekiste.

Und weil ‚zufällig‘ Mittwoch ist: Verlinkt beim heutigen MMM.

Frage an Dich: Trägst Du Kleidungsstücke, auch wenn diese nicht perfekt sind? Oder hast Du Sorge, dass Deine Kleidung als selbstgemacht auffällt und was wäre daran schlimm?

MMM #2 in einer Leinen-Tunika

Leinen-Tunika2

Mein langjähriges Lieblingsprojekt ist fertig. Klingt komisch? Ich habe das Garn im Mai 2014 online bestellt. Leinen-Viscose-Gemisch in Sport-Qualität klang einfach verlockend. Sie ließ sich auch wunderbar verstricken und so entstand ein Jäckchen für mich, welches an der Knopfleiste aber ausleierte, sodass ich ribbelte und seitdem einfach nicht mehr glücklich wurde. Verschiedene Oberteilformen und -arten wurden angeschlagen, aber zufrieden war ich nie, also lagen die Knäulchen ganz lange im Dornröschenschlaf und wir warteten auf eine Inspiration – es sollte schon etwas besonderes werden.

Leinen-Tunika1

Aber dann wurde es langsam wärmer, ich hatte Lust auf sommerliches auf den Nadeln, erinnerte mich an das (nicht schwarze!) Garn und legte los. Es klappte diesmal auf Anhieb: Innerhalb von knapp sechs Wochen entstand ein einfacher RVO, wegen des Musters ohne verkürzte Reihen im Nacken. Am Anfang war nicht klar ob das Lacepanel Vorder- oder Rückenteil zieren sollte, aber eine Anprobe brachte Sicherheit. Wegen des tollen Falls ist meine Figur hinter dem Gewebe höchstens zu erahnen, sodass ich mich für einen Vokuhila-Saum (gibt es dafür ein hübscheres Wort?) entscheid und dieser mir jetzt überraschend gut gefällt.

Leinen-Tunika3

Überhaupt gefällt mir dieses Stück sehr gut. Es fühlt sich toll auf der Haut an und umspielt mich. Ich bin wirklich froh diesem Garn noch eine Chance gegeben zu haben. Kann man auf den Photos den tollen Fall erkennen? Ja, wir hatten Spaß beim Photographieren 😀

Lively

Ganz offensichtlich habe ich mich von diesem Pin inspirieren lassen. Gegen Ende des Strickprozesses fiel mir die verblüffende Ähnlichkeit mit dieser Anleitung auf:

Garn: hellgraue Linen von IceYarns; eigene Konstruktion nach RVO-Prinzip, Lacepanel nach einem Muster von hier (leider ist die Seite gerade nicht in vollem Maße nutzbar, hoffentlich ändert sich das wieder), mehr Detailbilder und Infos auf meiner Raverly Projektseite.

Und weil heute Mittwoch ist, geselle ich mich zum zweiten Mal zu den Damen des Me Made Mittwochs und hoffe dort Inspiration für ein weiteres Sommerprojekt zu finden.

Bis bald,

Julia

P.S. Passenderweise stellt Bettina von Zwitscherhexe gerade verschiedene Leinengarne vor. Falls also jemand ähnlich tolle Erfahrungen mit einem Sommergarn wünscht, schaut am Besten mal vorher bei ihr nach.

Anmerkung zu Ice Yarns, einem Onlineshop mit Sitz in der Türkei, der sehr günstige Wolle, oft mit einem hohen Plastikanteil, vertreibt: Das Bestellen war einfach, die Bezahlung dank PayPal ein Kinderspiel, die Lieferung war super schnell, das Garn hat eine wunderbare Qualität, solch eine Zusammensetzung und dann auch noch in einem dünnen Garn habe ich in hiesigen Wollläden noch nicht gesehen. Ob ich dort nochmal bestelle? Inzwischen mache ich mir mehr Gedanken über die Herkunft meines Materials und der Preis der Wolle bedeutet leider zwangsläufig, dass sie nicht nach meinen ethischen Grundsätzen produziert worden sein kann. Allerdings weiß ich nur wenige Alternativen, denn nach diesen Gesichtspunkten sind die Topseller in deutschen Wollläden sicher nicht besser, aber diese wären einen ganzen Post wert.

Ein digitaler Kleiderschrank 4 – was war, was ist, was soll

Nach einem erfolglosen Ausmistversuch hatte ich diesen Blog wiederbelebt und angefangen, einen imaginären Kleiderschrank zu bauen, der endlich zu mir und zu meinen Bedürfnissen passen soll.

Und dann kommt Andrea alias Michou daher und professionalisiert mal eben die Thematik auf ihre wunderbar anschauliche Art. Dann nutze ich doch die Steilvorlage und folge ihrem Ansatz:

Michou beginnt ihre Wunderbarer Kleiderschrank genannte Stil-Analyse deutscher Kleiderschränke wie jedes gute Buch mit einem Vorwort. Als Aufhänger nutzt sie die alljährlich von Online- und Offline-Frauenmagazinen verordneten Frühjahrsputz des Kleiderschranks.

Ich räume auch zweimal im Jahr meinen Schrank aus und richte mich dabei an Regeln, die ich beiläufig irgendwo aufschnappte (wahrscheinlich in einem dieser genannten Frauenmagazine, eher online). Ich drehe alle meine Kleidungsstücke „falsch herum“ auf meine Kleiderstangen und Regalbretter und wenn ich sie nach dem Waschen wieder in den Schrank räume, dürfen sie wieder „richtig herum“ liegen und hängen. Wenn ich ausmiste sehe ich so auf dem ersten Blick, welche Stück in der vergangenen Saison nicht angerührt wurden. Dann landen sie entweder in Säcken oder in Schubladen auf denen Material steht. Im ersten Jahr waren das ganz schön viele Kleidungsstücke. Es sind ein paar wieder zurück gewandert, weil sie vermisst wurden, andere wurden zu neuen Stücken. Inzwischen ist mein Kleiderschrank arg dezimiert, ich habe aber eigentlich genug anzuziehen – aber eigentlich auch nicht. Wenn ich alles rausschmeißen würde, was mich nicht mehr erfreut, was alt ist oder nicht mehr ansehnlich: Ich hätte ein echtes Problem.

Weiter setzt sich Michou mit einer Typisierung von Frauen und ihren Kleiderschränken auseinander. Sie beschreibt die selbstbewusste/unsichere Frau mit einer üppigen/spartanischen Garderobe.

Blicke ich in meinen Kleiderschrank sehe ich: Schwarz. Schwarze Shirts, Schuhe, Hosen, Jacken, Pullover etc. Ein paar graue, ein paar rote und ein grünes Teil finden sich auch noch, aber diese verstecken sich hinter ganz viel Schwarz. Das liegt an mir und meinem Einkaufsverhalten. Seitdem ich vor langer Zeit aufhörte, Geld in meschenvernichtende Firmen zu investieren, kaufte ich Kleidung plötzlich online – und zwar ausschließlich. Es sind immer noch Teile aus vorethischkorrekten Zeiten vorhanden, aber neu hinzugekommen sind nur Stücke von Greenalityhessnaturmanomama und ähnlichen (z.B. über den avocadostore). Das geht ganz schön ins Geld (aber es ist es mir ja wert). Und was macht man, wenn man sich „Farben“ überhaupt nicht zutraut, schon gar nicht ohne anzuprobieren? Richtig, man wählt Schwarz. Wie simple.

Und dann fing ich an, mich mehr mit Nähen zu beschäftigen. Dabei kaufe ich meine Stoffe zwar nicht oft biologisch oder fair, aber dass wäre ein Thema für sich. Jetzt finden sich zwar noch monochrome Farben in meinem Stash, aber es bessert sich. Gerade gestern habe ich zwei blaue Viscose-Stoffe gekauft – eines sogar mit hellen Pünktchen! – aus denen kurze Blusen werden sollen, aber noch ruhen sie sich auf dem Wäscheständer aus. Dazu habe ich zwei schwarze Stoffe gekauft – ganz so bunt muss es ja auch nicht sein 😀

Mein digitaler Kleiderschrank dient meiner Übersicht – soll dienen. Ich muss meine teilweise sehr alten Stücke ersetzen. Wie Michou so schön schrieb:

Die immer gleiche Jeans, die ausgewaschene Bluse, der Pulli, der pillt – sie zeigen nicht nur, dass dir die Kleidung egal ist, sie behaupten auch, dass du dir egal bist. Dazu noch das Beige, das Braun, das Grau, die zu weiten oder zu engen Schnitte – das ist ein wenig traurig. (Michou, 11.06.2016)

Nein, als gleichgültig will ich nicht gelten. Ganz im Gegenteil: Ich freue mich darauf aus der Apathie herauszukommen und endlich einen Kleiderschrank zu besitzen, der mich glücklich macht. Ob meine Idee einer geplanten Garderobe so zu mir passt, weiß ich noch nicht. Während ich also im Moment eher einen leeren Schrank habe, dessen Inhalt mich als unsicher outet, hätte ich lieber einen moderat gefüllten Schrank voller Lieblingsstücke aus denen ich je nach Laune schöpfen kann.

Michou bearbeitet in ihren – Reihen, Kolumnen, Überlegungen, Texten? – weitere Spannende Aspekte von Frauenkleidung – ihren Sinn, ihre Funktion, ihre Passform, das Einkaufsverhalten von Frauen ihre Kleidung bezüglich. Es lohnt sich – auch zukünftig – vorbeizuschauen!

Liebe Andrea,

Danke für viel Denkstoff und den so passenden Zeitpunkt. Ich bin gespannt auf neue Episoden!

Liebe Grüße

Julia

Übrigens: Alle Links sind natürlich aus meinem intrinsischen Bedürfnis heraus gesetzt um Dich – liebe/r Leser_in – an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen. Ich erhalte keine Vergünstigungen, kein Geld, keine Geschenke. (Nicht, dass ich je gefragt wurde, ob ich im Zuge irgendwelcher Gegenleistungen subtile Werbung schalten würde.)

Ein digitaler Kleiderschrank 3 – Untendrunter

Ich habe also eine Art To-Do-Liste geschrieben. Ich werde jetzt Stück für Stück analysieren, was ich brauche. Eine Art To-Sew- und To-Knit- und To-Buy-Liste, wobei ich hoffe, dass der Kaufen müssen Aspekt überflüssig wird. Fange ich mal mit dem Essenziellen an: Was kommt drunter?

Ich trage unter jede Art von Oberwäsche IMMER und wirklich IMMER ärmellose Träger-Jerseyshirts.

Leider ist meine Sammlung an diesen sehr eingeschränkt. Von den (ehrlich gezählten!) 13 Tops sind 2 gut tragbar. Allen anderen sieht man ihr Alter an: Sie sind ausgewaschen, haben ihre Elastizität verloren oder haben Löcher… Mein Bedarf ist also groß.

Mit Jersey stehe ich ehrlich auf Kriegsfuß. Ich habe ja nur eine kleine Haushaltsnähmaschine zur Verfügung. Aber daran möchte ich arbeiten. Es gibt so viele Anleitungen und Tipp-Sammlungen online, da werde ich das doch schaffen?

Ich fahre also zu Stoff und Stil Berlin und besorge Jersey. Schwarz. Blickdicht. Nicht zu dünn. Baumwolljersey. Zum Glück wohne ich in der Nähe <3. Dann probiere ich mal eines der Schnittmuster für ein Tank-Top aus oder nehme den Schnitt einer meiner Passenden ab. Und aus den Resten werde ich Undis zusammenschnippeln. Das muss doch irgendwie gehen.

Motivation und Tipps nehme ich gerne entgegen.

Julia

Ein digitaler Kleiderschrank 2

Welche Kleidung brauche ich?

Ich habe mein Hochzeitskleid in einer Ecke meines Kleiderschrankes hängen. In der anderen hängt mein Wintermantel. Was brauche ich dazwischen?

Zur Verfügung stehen 1,5m Schrank, 3  kleine und eine große Schublade.

Unser Wasch-Rhythmus beträgt ein Mal in der Woche, sodass ich Kleidung für 9 Tage brauche. 9 warme oder kalte, bunte oder gedeckte, förmliche und lockere Tage.

In der linken Toolbar habe ich eine statische Seite, dort möchte ich eine Art To-Do-Liste bauen. Was habe ich? Was brauche ich? Und die für mich wichtigste Frage: Wie bekomme ich das was ich brauche so wie ich das will?

Zur Auswahl stehen: Nähen, Stricken, Kaufen.

Ich werde mir also eine Garderobe zusammenstellen. Eine, die ich mag und die mir passt. Eine, die zu mir passt. Erlaubt ist, was mir Spaß macht, mir gefällt.

Hier liegt ein riesiger Stapel Anleitungen analog und digital, außerdem besitze ich eine große und ein paar kleine Kisten an Stoffen. Challenge accepted.

Julia

Ein digitaler Kleiderschrank 1

Ich bin gerade so richtig motiviert, das liegt wohl an der Hausarbeit, die eigentlich fertig werden müsste, aber ich behaupte jetzt trotzdem mal, es läge an meiner neu aufkommenden Planungswut. Ich habe nämlich im Zuge eines Frühjahrsputzes (der natürlich auch nichts mit der fälligen Hausarbeit zu tun hatte) meinen Kleiderschrank durchwühlt. Da ist ja nichts anständiges mehr drin! Ich ziehe immer die gleichen Stücke an und diese sind inzwischen verdammt alt. Das letzte Mal einkaufen in Geschäften und offline war ich vor Jahren. Ausgenommen zwei Paar Schuhen: ein Paar Winterstiefel und ein Paar flachen Sommerschuhe.

Ich mag nicht mehr „shoppen“. Ich möchte keine billigen Kleidungsstücke aus billigem Material in billigen Geschäften kaufen. Ich sehe Bilder vor meinen Augen, wenn ich an die großen Modeketten denke. Bilder von eingestürzten Gebäuden, Bilder aus Dokumentationen, Bilder von Menschen. Menschen die unter unwirklichen Bedingungen arbeiten und leben.

Ja, ich konsumiere. Lebensmittel. Bücher. Technik. Aber bei Kleidung fehlt mir der Abstand. Ich kann diese Bilder nicht von mir weisen.

Also: die große Quest des bald beginnenden Sommers: Was ziehe ich an?

Ich muss mir wohl was überlegen.

Ich nähe gern. Sehr gern. Meine Kompetenzen reichen bisher kaum aus, um damit meine Garderobe zu erstellen. Vielleicht geht das mit einigen Stücken?

Ich stricke gern. Pullis, Socken, Schals und Tücher. Daran besteht also kein Bedarf.

Aber an Hosen und Blusen und Tees und Unterhosen.

Ich werde mir wohl was überlegen müssen.

Ich brauche einen Plan.

Julia